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Elementare Bildung im Fokus: Was das Personal wirklich braucht

Wichtige Erkenntnisse der Personalbefragung in der Elementaren Bildung

Die aktuelle Personalbefragung der AK Vorarlberg zur elementaren Bildung in Vorarlberg hat zentrale Herausforderungen und Wünsche des Betreuungspersonals offengelegt. Über 1.700 Rückmeldungen – das entspricht 40 % der Betreuungspersonen – zeigen, wie es um die Arbeitsbedingungen, Betreuungsschlüssel und Bildungsqualität bestellt ist. Hier die wichtigsten Ergebnisse:

 

1. Bildungsauftrag und Aufsichtspflicht

Erschreckend ist, dass 57 % der Betreuungspersonen den Bildungsauftrag nur teilweise oder gar nicht erfüllen können. Auch die Aufsichtspflicht wird von einem Drittel der Befragten als nicht ausreichend umsetzbar eingestuft. 

 

2. Individuelle Betreuung: Ein kaum erreichbares Ziel

72 % der Betreuungspersonen geben an, nur eingeschränkt oder gar nicht auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder eingehen zu können. Besonders erschwert wird dies durch große Gruppen und unzureichende Betreuungsschlüssel.

 

3. Gruppengröße und Betreuungsschlüssel

Die gesetzlichen Rahmenbedingungen werden von vielen als unzureichend empfunden. So wünschen sich die Betreuungspersonen kleinere Gruppen und einen besseren Betreuungsschlüssel . 

 

4. Arbeitsbedingungen und hoher Druck

Die Arbeitsbedingungen werden in Kindergärten mit „befriedigend“ (2,6) und in Kleinkindgruppen mit „gut“ (2,3) bewertet. Gleichzeitig fühlen sich 70 % der Befragten belastet, und 44 % überlegen häufig oder sehr häufig, den Beruf zu wechseln.

 

Stimmen aus der Befragung

Die Betreuungspersonen haben deutlich gemacht, wo der Schuh drückt. Einige exemplarische Rückmeldungen:

  • „Es braucht mehr Vorbereitungszeit, die nicht nur auf dem Papier steht, sondern auch genutzt werden kann. Weniger Statistikarbeit und mehr Zeit für sinnvolle Beobachtung. Mehr Fachpersonal, das sich die Arbeit aufteilen kann, sodass nicht alles an eine:r Pädagog:in hängen bleibt.“
  • „Ich bin Pädagogin, keine Sekretärin!“
  • „Bildung statt Betreuung!“
  • „Kleinere Gruppen und höhere Betreuungsschlüssel sind dringend nötig, um den Kindern gerecht zu werden.“
  • „Ich denke mittlerweile täglich über einen Berufswechsel nach, weil ich meine Arbeit mit den Kindern gut machen möchte und so, dass ich dahinterstehen kann. Bei den aktuellen Rahmenbedingungen kann ich das aber nicht!“

 

Jetzt ist die Politik gefordert!

Die Ergebnisse machen deutlich, dass dringend Maßnahmen erforderlich sind, um die elementare Bildung in Vorarlberg nachhaltig zu stärken. Es braucht kleinere Gruppen, mehr Personal und bessere Arbeitsbedingungen, damit die Betreuungspersonen ihren Bildungsauftrag vollständig erfüllen können.

Und zum Abschluss noch eine klare Botschaft:

Es nervt mich, dass von den Verantwortlichen in den Medien immer nur zu lesen ist: „Alles bestens, nur ein paar Personalprobleme.“

Warum hört man uns nicht zu?

Hier die Personalbefragung zum Nachlesen: